Neben seiner Arbeit als freischaffender Künstler unterrichtet Grandi seit etwa zehn Jahren Deutsch als Zweitsprache in Integrationskursen in Berlin Neukölln. Viele seiner Schüler*innen hatten bisher nur begrenzten Zugang zu Bildung. Das zeigt sich in grundlegenden Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
Im Spannungsfeld zwischen Sprachunterricht und künstlerischer Praxis hat Grandi eine eigene Form visueller Didaktik entwickelt. Um Inhalte wie Vokabeln oder Nomen anschaulich zu machen, setzt er seine zeichnerischen Fähigkeiten im Unterricht ein. Die Zeichnungen entstehen im Austausch mit den Lernenden - als direkte Reaktion auf Verständnisschwierigkeiten, Fragen oder Alltagssituationen.
Seit 2013 fotografiert Grandi die Tafelzeichnungen jeweils vor dem Löschen. In den letzten Monaten hat er eine Auswahl dieser Skizzen digital nachgezeichnet und zu neuen Bildkompositionen verarbeitet.