Das war die lakonische Antwort von Anna-Maria Wild auf die Frage ihrer Kommilitonen, wie denn nun das Geschäftsmodell ihres Cafés aussehen würde, das sie bei einem Betriebswirtschaftsseminar vorgestellt hatte.

Natürlich war diese Antwort etwas unter-, oder wie auch man es sehen will, vielleicht auch übertrieben aber sie hätte gut und gerne auch sagen können: das Geschäftsmodell ihres Cafés in spe, das sei sie selbst! Und genau so ist es auch gekommen. Das Café ist durch und durch "Fräulein Wild". Und manch einer Gästin entfährt beim Eintreten ein leiser Aufschrei des Entzückens, ob der Atmosphäre, die einem empfängt. Und zudem, ihr fröhliches Naturell ist wahrscheinlich mehr Wert als ein auf dem Papier durchdachtes, stimmiges Geschäftskonzept.

Fräulein Wild wäre nicht Anna-Maria Wild, wenn nicht ihre Name nicht Programm wäre. Ein Gamsbockgeweih an der Wand darf nicht fehlen. diverse alpenländische Accessoires verunsichern, ob man noch in der Dresdener Straße ist und die Farbe Zartgrün taucht allenthalben auf, ob es die Wände sind, die Sessel, das Geschirr oder die Visitenkarte. Und lust but not least, Fräulein Wilds stimmiges Haarstyling.

"Fräulein Wild" ist nun ihr kleines eigenes Universum, das sie sich so sehr gewünscht hatte, schon zu einer Zeit, als sie noch zur Grundschule ging und von ihrem eigenen Laden träumte, und sich vorstellte mit Selbstgebackenem und Selbstgekochtem ihre Gäste zu bewirten.

Im Angebot: selbstgemachte Kuchen, kleine Snacks wie Quiche und Stullen. Auch ausgefallene Biere (Vedette, Augustiner)