Mathias Maßwig, der Künstler mit Atelier im Fachwerkhof in der Solmsstraße, vermietet alljährlich sein Atelier, wenn er im Sommer Berlin den Rücken kehrt. Hannah und Ben Bischof überlegten nicht lange, als sie über die Gelegenheit stolperten.

Der spontane Entschluss mündete fraglos in ein Experiment, das nicht in einen unkalkulierbaren Ausgang ausartete - dafür sorgten alleine schon die Touristen, die kontinuierlich im Sommer den romantisch-veträumten Hinterhof bevölkerten.

Jetzt, der Sommer 2010 ist schon längst Vergangenheit, teilen sich Bischof & Bischof den Souterrainladen mit dem Inhaber von Lunamaro (Hauptgeschäft in der Bergmannstraße), der dort mehr oder weniger sein Lager hatte. Bischof & Bischof ist eine Produzentengalerie, die ihren Namen alle Ehre macht, denn Hannah Bischof hat sich dort eine kleine Ecke zum Malen eingerichtet - der Weg die neuen Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren ist denkbar kurz. Für Ben Bischof ist das eher nebensächlich, für ihn den Naturfotografen darf eigentlich kein Weg zu weit sein - und selbst jetzt, wo er sich vermehrt der Portraitfotografie zuwendet, zieht es ihn nach draußen, denn dem künstliches Licht eines Studios kann er rein gar nichts abgewinnen.

Ben Bischof hat für sich noch ein anderes Talent, jenseits der großen Fotografie entdeckt: kleine, nette Geschenkideen, wo es auch mal wie in einer Bastelstunde zugehen kann, wie die kleinen Leuchten mit einem Lampenschirm aus Positivfilmmaterial, beweisen. Die Motive auf dem Lampenschirm entstammen aus seiner eigenen Postkartenserie mit Berlinmotiven aus der Grafitiszene, wie Berlin-in-Love (Sprayherzen), Berlin-Wildlife (Tiergrafitis)und Berlin-Alphabet (Buchstabentags), die es natürlich auch als richtige Postkarten gibt.