"Wir sind mehr als zufrieden". Seit gut zwei Wochen französelt es hoch-konditoreimäßig in der Falckensteinstraße.
Früher Sonntagabend, die Falckensteinstraße liegt im Schatten, jetzt
endlich mal schafft es Holger sich hinzusetzten und in Ruhe an einer Zigarette zu ziehen. Der Tag
ist bald vorbei und im Café und Konditorei "die verwöhnten Kinder" (franz. les enfants gatés) hat es
heute mächtig gebrummt. Vincent der Kuchenchef schnappt sich sein Rad und verabschiedet sich für kurz.
Vincent ist stolz auf seine Konditoreispezialitäten, die er aus Bordeaux mitgebracht hat. gebackene Erinnerungen, Familienrezepte. ´Mascaepone Mocca´ zum Beispiel, schon optisch eine Verführung (optisch gut gelungen auch das Café selbst, morbid-elegant die Flächen, schick bis improvisiert die Einrichtung).
Der Boden, acht Millimeter dünn aus dunklem Mürbeteig, mit fünfzehn Millimeter nicht viel mehr auftragend eine Füllung, die fast schwarz, karamellig dem Ganzen die notwendige Stabilität verleiht und zuoberst ein Hauch einer hellen Creme, deren Moccapuder Genuss pur verspricht. Die Zunge erspürt die unterschiedlichen Konsistenzen. zerfließende Gaumenmomente wechseln sich mit Kernigen ab - exquisit sättigend. Anderweitige Versuchungsobjekte wären: Gateau Chocolat, Gateau Rose (Knusperbiskuit mit Rosenöl), Charlotte Framboise (Himbeere), Charlotte Mûres (Brombeere)