Uwe Friedrich wollte sich mit seiner Tischlerei nicht im Hinterhof verstecken, deshalb hat er sich einen Laden mit Schaufenster gemietet!
So bleibt es nicht aus, dass die Leute schon mal am Schaufenster stehen bleiben, um ihn bei der Arbeit zu beobachten. Uwe Friedrich ist meist so konzentriert bei der Sache, dass er davon wenig mitbekommt - und stören tut ihn das sowieso nicht. Eher auf der anderen Seite entstehen Irritationen, wenn er aufblickt und sich kurz die Blicke kreuzen, dann sind die Leute ganz schnell weg.
So schreckhaft sind nicht alle - manche, nicht wenige, kommen auch herein. Meisten liegt ein konkretes Anliegen vor, die Leute wollen etwas repariert haben, z. Bsp. einen kaputten Stuhl, eine lieb gewonnene Erinnerung aus der Studienzeit, der heute noch seine Dienste tut. Manche Kunden wollen auch etwas ganz Neues von ihm getischlert bekommen, angefangen von kleinen Schmuck- oder Zigarrenkästchen bis zur Empfangstheke einer Zahnarztpraxis.
Das mit dem Studieren kennt Uwe Friedrich auch - ein paar Semester Germanistik und Philosophie waren es bevor er beim Taxifahren hängen blieb. Die Mutti meinte irgendwann einmal: Sohn, mach mal was Vernünftiges!
So kam es, dass er als Spätberufener noch einmal Lehrling wurde und letztes Jahr seinen Meisterbrief als Tischler erhielt. Uwe Friedrich war klar, eine ganz "normale" Tischlerei mit den üblichen Aufträgen wollte er nicht werden: mit einem Nischenkonzept für seine Tischlereiselbständigkeit wollte er sein Glück versuchen. Und das Konzept sollte so gestrickt bzw. getischlert sein, dass er die Arbeit auch alleine bewältigen kann und vor allem ohne sich einen großen Maschinenpark anschaffen zu müssen. So entstand M.I.K., eine Tischlerei mit viel Raum für Künstlerisches.
Bei dieser Idee kam ihm gute, dass er schon immer viel gezeichnet und gemalt hat, er schon immer einen "inneren Drang verspürte" sich künstlerisch ausdrücken zu wollen. Deshalb ist sein Firmennamen auch Programm. Und am Augenscheinlichsten wird dies, wenn seine Frau in den Straßen Berlins unterwegs ist: dann hat sie meistens eine jener Handtaschen dabei, die Uwe Friedrich entworfen und getischlert hat - Handtaschen aus Holz!
Spätestens nach einer Stunde wird sie darauf angesprochen, denn solch eine Handtasche erregt Aufmerksamkeit. Und in dieser Richtung soll es weitergehen - eben mit viel M.I.K.
Dauerausstellung in den Werkstatträumen: Jürgen Wölk - Acrylmalerei
Öffnungszeiten:
Mo.-Fr.- 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr Sa. 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr und telefonischer Absprache