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Buchexil - Der neue Ort für alte Bücher

 

Katzbachstr. 14

 

 

 

21.11.2007

 

Über einen Buchladen freuen sich alle.

 

Die Wohnung war mittlerweile schon so voll mit Büchern. es war fast kein Durchkommen. Der Sohn bekam schon die Vollkrise, weil das Wohnen nur noch ein Über-Bücher-Stolpern war.

 

Wer mit antiquarischen Büchern handelt und nur die Wohnung als Lagerfläche zu Verfügung hat, der kommt schnell in solch ein Dilemma, wie es Petra Szilluweit ergangen ist. Ausreichend Lagerfläche ist das ´A und O´ im Antiquariat-Geschäft, einen "richtigen" Buchladen braucht es nicht mehr! Das Internet hat den Antiquariathandel geradezu revolutioniert - nur Lagerflächen, die muss es nach wie vor geben.

Der Zufall wollte es, dass ein Ladengeschäft gerade dort frei wurde, wo auch Petra Szilluweit wohnt. sie kam gerade des Weges, als der Eigentümer ein ´Zu-Vermieten-Schild´ am Schaufenster anbringen wollte. Kurzerhand ergriff Petra Szilluweit die Initiative - nicht nur Lagerfläche direkt vor der Nase sondern auch einen "richtigen" Laden zu bekommen, da gab es nicht viel nachzudenken, von einem eigenen Buchladen hatte sie schon immer geträumt. Gesagt, getan - der Vermieter überließ ihr am selben Tag noch den Schlüssel.

Der Laden liegt zwar nicht gerade in einer Geschäftstraße mit Laufkundschaft, wie es eben die Katzbachstraße auch nie sein wird, aber das muss sie auch nicht sein, für Petra Szilluweit reicht es völlig aus, wenn ihr Buchladen die Nachbarschaft und den Kiez mit günstigen Büchern versorgen kann.

"Und die Leute freuen sich fast immer, wenn irgendwo ein Buchladen aufmacht", so Petra Szilluweit und wie zur Bestätigung winkt sie nach draußen, denn viele der Leute die vorbeigehen kennt sie und die lassen es sich nicht nehmen, sie zu freundlich zu grüßen. Und sie kommen auch herein, setzen sich hin, lesen, trinken einen Kaffee und bringen Bücher. "Den Leuten ist es wichtig ihre Bücher in gute Hände zu wissen", so Petra Szilluweit und das ´Buchexil´ ist anscheinend solch ein Ort, denn über mangelnden Nachschub aus der Nachbarschaft kann sie sich überhaupt nicht beklagen.

Anfang September hatte Petra Szilluweit ihr ´Buchexil´ aufgemacht. die Regale füllen sich mehr und mehr, fast alle Sachgebiete werden angeboten. Belletristik gibt es hier meistens schon ab 2,- Euro, fast nie über 3,- Euro. Eine Ecke ist für günstige und schöne Kinderbücher reserviert. Bildbände und seltene Exemplare, wie ein Kafka aus erster Auflage, haben natürlich ihren Preis. Wer spezielle Bücher sucht, etwa Bücher aus kleinen Verlagen oder Remittenten (Auslaufmodelle, Restauflagen, Überproduktion oder Mängelexemplare) sucht, der kann hier auch fündig werden, denn das sind die besonderen Steckenpferde Petra Szilluweits. Von dieser Spezialisierung abgesehen, freut sich Petra Szilluweit über jedes Buch, das seinen Weg ins "Buchexil" findet, denn sie ist mit Büchern aufgewachsen, sie waren ständige Begleiter und deshalb ist es wie eine fortwährende Liebe, wenn auch "nur" platonisch.

Am Dienstag, den 4. Dezember um 19:30 Uhr, wird es, in Kooperation mit der Galerie K20 eine erste Lesung geben:

Pansori, die gesungenen Romane Koreas, *dt. von K.C.Chung und M.R.Entreß Einführung und Lesung mit Matthias Entreß, Übersetzer
ORT: Galerie-k20 und Buchexil, Katzbachstraße 20

Tel. 629 00 818
Öffnungszeiten:
Di 13.00 - 18.00 Uhr
Mi-Fr 13.00 - 19.00 Uhr

 

 

 

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