Der kleine Laden bietet für Vesna und Cassandra alles was das Herz begehrt: es ist hier gemütlich, er läuft gut und beide haben ihren Spaß daran, ihr eigenes Ding zu machen.
Und dass es so ist, liegt einmal daran, dass sie sich beruflich und privat gut ergänzen und zum anderen und jede von beiden viel Erfahrung und Können aus ihrem Beruf als Köchinnen mitbringen.
Cassandra ist schon seit zwanzig Jahren im Geschäft, angefangen hat sie im Restaurant ihres Vaters in den Niederlanden. Bei Vesna war die berufliche Biografie nicht so geradlinig. mit zwei Jahren kam sie aus Kroatien nach Deutschland, und verbrachte ihre Kinder- und Jugendjahre in Lindau am Bodensee. Nach der Schule begann sie zunächst eine Tischlerlehre. Nach dem Gesellenbrief musste sie eingestehen, der Job als Tischlergesellin ist ein Knochenharter - also was tun?
Der neue Beruf sollte auf jeden Fall eins bieten: frau sollte im Ausland gut Arbeit finden können und etwas Handwerkliches sollte es auch sein! Die Wahl viel auf den Beruf Köchin, denn im Ausland in der Gastronomie unterzukommen ist nicht allzu schwierig und beim Kochen ist durchaus viel handwerkliches Geschick vonnöten, ganz davon abgesehen, den unblutigen Umgang mit den unterschiedlichsten Schneidewerkzeugen zu beherrschen.
Dass beide sich fanden, ist mal wieder diesem einem schicksalsträchtigen Umstand zu verdanken, der immer wieder die Geschicke des Lebens nicht unwesentlich mitbestimmt. Cassandra war eben in Berlin angekommen, hatte einen Nachmittag lang die ersten Eindrücke gesammelt und schon stand am Abend das erste Bewerbungsgespräch ins Haus und zwar im ´Cafe am Ufer´ am Paul-Lincke-Ufer. Zur gleichen Zeit war auch Vesna dort und der Chef war von beiden gleichermaßen angetan, dass er sie beide wollte und so kam es, dass sie zusammen Küchenchefinnen wurden.
Nach sechs Monaten trennten sich die Wege, nicht der ihrige, denn sie blieben fortan zusammen. Und so gingen sie gemeinsam nach Schöneberg, die nächste Station war das ´Café el Sur´, wo mitunter an einem Wochenende bis zu 250 Gerichte aus der Küche raus mussten, wenn zum normalen Restaurantbetrieb auch noch ein größerer Cateringauftrag dazu kam.
"Es gibt fast nichts, was wir nicht kochen könnten" und weiter "schon in Gedanken kann ich mir vorstellen, wie ein Gericht, auch wenn ich es zum ersten Mal ausprobiere, schmecken wird", so beschreibt Vesna ihre virtuellen Kochfantasien. Es verhält sich genau so, als wenn ein Maler versucht sich ein Bild, das er zu malen gedenkt, vorzustellen.
Jetzt haben beide sich einen kleinen Traum verwirklicht und ihren eigenen Laden das "Lekkerurlaub" in der Graefestraße aufgemacht. Das erste was sie feststellten war, dass es zwischen Schönebergern und Kreuzbergern kulinarisch-spezifische Unterschiede gibt, die nicht zu übersehen oder viel mehr nicht zu überhören sind. Denn manch einer der Kreuzberger ist eine gewisse Skepsis zu eigen, die sich in der Frage wieder findet: "passt das auch?", wenn z.B. zum Fischgericht auch Sauerkraut gereicht wird. Der Schöneberger ist in dieser Hinsicht etwas offener.
Dieser Umstand ist eigentlich nur eine kleine Randbemerkung wert, denn sonst sind Cassandra und Vesna mit ihrer Wahl hier im Graefekiez, ihren kleinen Laden, der eine ungewohnte Mischung aus Restaurant, Bistro und Imbiss darstellt, aufgemacht zu haben, mehr als zufrieden.
Mittlerweile gibt es sogar Stammgäste, die zwei Mal am Tag vorbeischauen oder Gäste, die sich mit einer Flasche Wein hier einen schönen Abend machen, denn die Flasche Wein kann man hier zum gewöhnlichen Flaschenpreis trinken.
Catering/Partyservice
Nach individuellen Wünschen:
Ob asiatisch, afrikanisch, europäisch: wir kochen international!
Buffets, Menüs, Fingerfood
Ab 2 Personen
Lieferung möglich