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Das Archiv von Kieznetz

ZWI Zentrum f. Wirtschafts- u. Integrationsberatung

 

Ohlauer Str. 4

 

 

 

26.10.2007

 

Gemeinsam gegen den Papierkrieg.

 

Die ersten Zeilen des ZWI-Flyers schlagen einen martialisch Ton an: "´Wir leben im Papierkrieg. Fight back! Wehrt Euch!" In der Tat, wer zu lange seinen Briefe ungeöffnet in der Ecke liegen lässt, der steht ganz schnell auf verlorenem Posten.

 

Ob offenen Rechnungen, oder bei Mahnbescheiden und erst recht wenn ein Inkasso-Spezialkommando droht, ist schnelles und entschlossenes Handeln angesagt. Manchmal sind es "nur" Missverständnisse die aus dem Weg geräumt werden müssen, wenn s hart auf hart kommt sind fristgerechte Widersprüche und Verfügungen die letzte Wahl der Mittel. In diesem unwegsamen Gelände sich zu bewegen, wo zudem jede Menge verborgene Minenfelder die Arbeit zusätzlich erschweren, das ist für Bea Dorn Alltag, denn sie hält als Geschäftsführerin des ZWI in der Ohlauer Straße die Stellung.

Als erstes müssen manche kryptische Texte vom Amtsdeutsch in ein verständliches Deutsch dechiffriert werden, damit ihre Kunden, vorwiegend Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen das Ganze verstehen können. Aber selbst unter Deutschen sind Analphabetismus und Legasthenikerprobleme weit mehr verbreitet als man gemeinhin annimmt. "Das ist schon heftig, da gibt es größere Probleme als ich dachte", so ´Bea Dorn. "Häufigstes Klientel sind aber Bürokratiemuffel, sowohl Migranten als auch Deutsche, die gerne die Papier-Last dauerhaft loswerden wollen."

Kommen kann jeder, um eine allgemeine Beratung in Anspruch zu nehmen. Zusammen wird das Problem besprochen und ein entsprechender Text aufgesetzt, denn nur "wer schreibt der bleibt". Im ZWI gibt es auch die Möglichkeit sich einen Termin bei einem Rechtsanwalt geben zu lassen oder eine Buchhalterin zu konsultieren, denn ursprünglich wurde das ZWI vor allem gegründet, um ausländische Geschäftleute zu beraten, die im Dickicht der Bürokratie den Überblick verloren haben.

Die Kosten für eine Beratung einschließlich des notwendigen Schriftverkehrs werden je nach Einkommen gestaffelt, erhoben, ebenso die Mitgliedsbeiträge, denn das ZWI ist eine Art Kasse, ähnlich einer Gewerkschaft. Wer noch nicht Mitglied ist, der kann abhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, die Leistungen des ZWI beanspruchen.

Das ZWI kann auf eine lange Vergangenheit zurückblicken, weniger in Deutschland, denn ursprünglich ist das ZWI als politisch-ambitionierte Bewegung in Frankreich 1977 gegründet worden, um den von Behörden diskriminierten Geschäftsleuten mit Migrationshintergrund zu unterstützen. Das ZWI in der Ohlauer Straße, seit wenigen Wochen dort aktiv, ist quasi ein deutscher Ableger, dieser aus Frankreich kommenden Idee.

Die Leistungen des ZWI

Erklärung und Übersetzung von Behördenbriefen
Verfassen von Briefen nach Wunsch
Sprachhilfe, Deutschkurse, Schreibbüro

Für Mitglieder:
Rechtsberatung (Anwalt): Schulden, Briefe, JobCenter, Schufa, Inkasso-Firmen, Rechtsanwälte, Gericht
Steuerberatung (Steuerberater): Komplette Verwaltung von Papieren
Mitgliedsbeitrag ab 20,- mtl

Tel. 779 01 336
Ohlauer Str. 4
Offene Sprechstunde:
Montag- Donnerstag-Sonntag von 8-10 und 13-14 Uhr

 

 

 

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