Nicht dass Sylvia Lehmann etwas gegen Galerien hätte - im Gegenteil, ist sie doch selbst Künstlerin - aber um Bilder zu verkaufen, vor allem bezahlbare, schien ihr "nur" eine normale Galerie nicht sinnvoll!
Und was heißt den eigentlich bezahlbar? Für ein großformatiges Bild z.B. von Matthias Koeppel aus den 60iger Jahren, das bei "art-dekor" hängt, sollten es dann doch 3.000,- Euro sein. wahrscheinlich dafür noch nicht einmal eine astronomische Summe.
Solch ein Betrag ist dann letztendlich doch die Ausnahme bei "art-dekor" - die übrigen Bilder und die vielen Originaldrucke, können durchaus spontan mitgenommen werden, ohne vorher oder nachher das Bankkonto plündern zu müssen - und der Gegenwert ist mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als gegeben. Dass die Bilder bezahlbar sind, liegt auch daran, dass es dann doch eher die unbekannteren Künstler sind - Wertsteigerungen durchaus nicht ausgeschlossen. Dass die Bilder Substanz haben, liegt einfach darin begründet, dass Sylvia Lehmann einen kundigen Blick was Kunst im Allgemeinen und Malerei im Speziellen angeht, vorzuweisen hat. Nicht nur, dass sie selbst seit vielen Jahren malt, die Ausbildung an der HdK ist die profunde Basis. Überhaupt begleitet sie die Malerei seit ihrer frühesten Jugend. Damals begleitete sie regelmäßig ihre Oma, um ihr nicht nur über die Schultern zu schauen, sondern auch um selbst mit dem Malen anzufangen.
Ihr Mann Abdurrahin "Apo" König, der auch malt (Studium in Istanbul), betreibt seit vielen Jahren den Antiquitätenladen "Alt & Schön" in der Bergmannstraße. Durch ihn kam Sylvia Lehman mit antiken Möbeln in Berührung und es entstand die Idee eine Kunstgalerie mit antiken Möbeln zu "durchmischen"! Denn Sylvia Lehmann ist davon überzeugt, dass eine "normale" Galerie, mit dieser elitären Galerieatmosphäre für viele eine Hemmschwelle bedeutet, überhaupt sich Kunst ansehen oder sich mit dem Gedanken zu beschäftigen - Kunst kaufen oder leisten zu wollen bzw. zu können.
Trotzdem gibt es bei "art-dekor" viel Raum für die Kunst und für die antiken Möbel. Kunst und alte Möbel gehen eine entspannte Symbiose ein, zum nutzen beider. Und das Konzept scheint sich zu bewähren: Sylvia Lehmann ist zufrieden. Vor allem die originalen Drucke, (keine Reproduktionen) werden gerne gekauft. Alle Arten von Drucktechniken sind vertreten: Radierungen, Holz- und Linoleumschnitte, Lithographien. Besonders interessieren sich die Kunden für die zeitgenössischen, präzisen wissenschaftlichen Drucke aus dem vorletzten Jahrhundert. Diese kosten zwischen 120 und 150 Euro.
Öffnungszeiten:
Di - Fr 11 - 19 Uhr
Sa 11 - 15 Uhr