Das neueste Projekt in der "Lettrétage" steht schon in den Startlöchern: die "Lettrétage Akademie". Autoren sprechen über das Schreiben, Schauspieler lesen über das Sprechen.
Seit Oktober 2006 ist das Haus mehr oder weniger der Öffentlichkeit zugänglich, zumindest in jener Etage wo "Lettrétage" seine wöchentlichen Lesungen und mehr veranstaltet.
Dem kundigen Kreuzberger dürft dieses Haus, das sich imposant am Hang der Wilhelmshöhe zur Methfesselstraße hinauf zur Schau stellt, irgendwann einmal schon begegnet sein - wahrscheinlich deshalb im Gedächtnis geblieben, ob seines ewig dahinschlummernden Aussehens. Mit seinem Gegenüber - dem viele Jahre leerstehenden, ehemals als Privatklinik betriebenen, obskuren Achtgeschosser - eine prägende Landmarke.
Letztes Jahr wurden ein ganze Etage frei, Moritz Malsch suchte für sich als Lektor ein Büro, erfuhr dann mehr oder weniger zufällig von diesem Leerstand und als sich herausstellte, dass Besitzer und Moritz Malsch früher durchaus freundschaftliche Kontakte gepflegt hatten, stand eigentlich nichts mehr im Wege.
Eine ganze Etage mit großzügigem Entre, Salon und Erker, das schien Moritz Malsch eine Verpflichtung zu sein, mehr aus dieser Etage machen zu müssen und schon kam Tom Bresemann zufällig des Wege und "Lettrétage" konnte starten.
Tom Bresemann hatte schon zu diesem Zeitpunkt mit "S3-Literaturwerke", zusammen mit Björn Schäfer und Philip Maroldt, Lesungen in Berlin veranstaltet - eine Plattform explizit für junge, unbekannte Gegenwartsautoren. Diese Lesereihe bleibt weiterhin ein eigenständiger Programmpunkt in der "Lettrétage", so dass es allmonatlich mehrere Lesungen mit unterschiedlichen Programmatiken zu hören gibt. Wenn Moritz Malsch die Hoffnung ausspricht, "alle Aktivitäten und Projekte sollen letztendlich uns unverzichtbar machen", dann spricht daraus viel Zuversicht, dass die "Lettrétage" als Ort, wo gesprochen, gelesen, geschrieben wird, angenommen wird.
"Lettrétage" agiert nicht nur als Veranstaltungsort, sondern wirkt auch als Verlag in die Leselandschaft hinein. So mit einem ersten Erzählband, "Das Beethoven-Experiment" von Joel Klos, das im Oktober 2006 erschien. Die Rahmenhandlung beschreibt wie Beethoven per Zeitmaschine ins ´Hier und Jetzt´ verfrachtet wird. mit entsprechenden Wirrungen und Verwirrungen, aber auch um dann mitten in einer Jamsession zu landen.
Mit der Frage "Wat los, Parzen?", wurde ebenfalls ein erstes Projekt der "S3-Literaturwerke"-Macher" im Alpha-Verlag gestartet. Ein kleiner Lyrik-Band mit Gedichten, Texten von jungen Autoren.