Olaf Paukschus ist eine Art Sanitäter - nicht für die 1. Hilfe, sondern eher einer für die letzte Hilfe.
Seine Patienten sind im Durchschnitt 30 - 40 Jahre alt und ausnahmslos haben diese in einer Zeit das Licht der Welt erblickt, als das Wort ´digital´ im Bereich der Fotografie noch ein Fremdwort war.
Mittlerweile hat es den Anschein, als wäre die analoge Fototechnik ausgestorben, in der Tat fristet die Analogtechnik wohl im Hobby- und Freizeitsektor nur noch ein Schattendasein. Und wo es Schatten gibt - da gibt es bekanntlich auch Licht und wer beim Fotografieren auf viel, auf sehr viel Licht, sprich gute und gewaltige Objektive angewiesen ist und dafür nicht mehrere Tausende Euro auszugeben bereit ist, der kommt an der Analogtechnik dann nicht vorbei!
Olaf Paukschus ist sich sicher, dass die Analogtechnik ihren Stellenwert und Bedeutung beibehalten wird. Deshalb ist die Eröffnung einer Reparaturwerkstatt für alte und ältere Analogkameras wohl auch kein Harakiri-Vorhaben - ganz im Gegenteil, die vielen Profis und die unzähligen passionierten Hobbyfotografen der näheren Umgebung werden es zu schätzen wissen, dass jemand in der Großbeerenstraße imstande ist, die guten Stücke noch reparieren zu können.
Es gibt aber eine Vorbedingung, um eine Kamera reparieren zu können: dass diese überhaupt repariert werden kann und dass es sich auch lohnt! Bei den Digitalen heißt es unisono: lohnt sich nicht, kaufen sie sich eine Neue. Und da bei diesen fast alles nur aus Plastik besteht, ist das für sich alleine schon ein Reparaturhemmnis.
Olaf Paukschus, der seit vielen Jahren sich mit Fotografie beschäftigt und selbst aus Passion fotografiert, weiß aus Erfahrung: "Man fotografiert mit einer Digitalen auf keinen Fall besser". Und weiter, "die meisten Objektive der kleinen Digitalkameras, die in die Jackentasche passen, haben nicht mehr optische Qualität als die gewölbten Glasflächen von Flaschenböden".
Und in der Tat, sagt die Pixelzahl einer Digitalen am wenigsten über die Bildqualitäten aus. letztlich entscheidet immer noch die Qualität des Objektives, wie z.B. die Lichtstärke bzw. die Menge des Lichteinfalls, die ein solches zulässt. Wie soll also, wenn das Objektiv gerade mal einen Durchmesser einer Zehn-Cent-Münze aufweist und somit das meiste Licht ausgesperrt bleibt, Qualität entstehen können?
Neulich kam eine 22-jährige junge Frau in den Laden und brachte ihre Analoge zur Reparatur, mit der sie quasi aufgewachsen war. Von ihrer Digitalen wollte sie nichts mehr wissen - sie wollte wieder mit ihrer alten, einer begreifbaren, individuell einstellbaren und reparierbaren Kamera, fotografieren.