Ursula Homrighausen ist eine Wanderin zwischen zwei Kunstwelten - beiden gemeinsam ist ihre fernöstliche Heimat und eine lange Tradition.
Für fernöstliche Kunst begann Ursula Homrighausen sich schon in frühen Jahren zu interessieren. angefangen hat es mit einem kleinen Buch über chinesische Pinselzeichnungen, das sich mehr oder weniger zufällig im Haushalt befand. Als Jugendliche übten diese Schriftzeichen, die Kalligraphie, eine starke Faszination auf Ursula Homrighausen aus, so dass insgesamt die fernöstliche Ästhetik und Kunst Einzug in ihr Leben hielt. Besonders zwei Dinge haben es ihr mittlerweile besonders angetan: Origami, eine Papierfalttechnik aus Japan und das Entwerfen und Anfertigen von Seidenfadenbildern.
Dass Ursula Homrighausen als gelernte Textilingenieurin bei Seide gelandet ist mag nicht verwundern, obwohl dieses Kunsthandwerk eher einen bestimmten gleichmütigen Wesenzug abverlangt, als überbordendes akademisches Wissen. Die Seidenfäden werden Lage für Lage, Windung für Windung, mit höchster Präzision aneinandergelegt - die ästhetische Wirkung beruht, abgesehen von der künstlerischen Gesamtkomposition, auch auf den Materialeigenschaften der Seide, die das Licht "strahlend und nuancenreich" zu reflektieren vermag.
Die Wirkung von Origami lässt sich vielleicht auf folgenden Nenner bringen: je mehr Falten umso faszinierender. Seit 1993 beschäftigt sich Ursula Homrighausen mit dieser Technik. Meist wird von einem Quadrat und dessen geometrischen Gesetzmäßigkeiten ausgegangen und unter Verzicht von Klebstoff und anderen Hilfsmitteln entstehen, neben obligatorischen Schachteln, mit der nötigen Raffinesse die wundersamsten Faltgebilde wie Sterne, Rosen, Drachen. Und Ursula Homrighausen hat es anscheinend - Wissen und Raffinesse, denn sie wird regelmäßig vom Japanisch-Deutschen-Zentrum zur Vorführungen und Präsentation von Origami-Kunstwerken, eingeladen.