Atelier für Kunsttherapie. Reden ist Silber, schweigen ist Gold, gemalt werden darf aber in allen Farben! Nach dem Malen darf auch geredet werden. wie sonst sollen neue Perspektiven sich auftun?
Wer zu Etta Seifert kommt, der hat bestimmt keine künstlerischen Ambitionen - wahrscheinlich überhaupt keine, in vielerlei Hinsicht. Wobei dann doch nicht selten eine Anspruchshaltung auftritt, die jegliche Kreativität im Keim ersticken vermag. Deshalb wendet Etta Seifert zu Anfang einer Kunsttherapie oft einen kleinen Trick an, nämlich die Klienten mit einer Augenbinde malen zu lassen.
Ist der erste Schritt (Pinselstrich) getan, ist fast niemand davor gefeit, Freude und eine gewisse Genugtuung darüber zu spüren, kreativ gewesen zu sein. "Denn jede Seele hat das Bedürfnis etwas Schönes gestalten zu wollen", ist Etta Seifert überzeugt. Und der große Vorteil bei der Kunsttherapie ist der, dass das Bild mitgenommen werden kann: damit auch die Gefühle und die Gedanken, die währenddessen das Bild entstanden ist, zugegen waren.
Bei der Kunsttherapie geht es originär darum mit Farben und Formen seiner Gefühle gewiss zu werden. Gefühle die oft im Verborgenen walten und schalten, ohne dass wir uns ihrer bewusst zu sein scheinen. Diese an die Oberfläche zu holen ist das Ziel der Kunsttherapie, denn unbewusste, starke Gefühle können durchaus Denkblockaden bedingen, Neurosen auslösen oder diffuse Lebensängste aufkommen lassen. Konfusion und Orientierungslosigkeit können die Folgen sein.
Um als Kunsttherapeutin wirken zu können, wird vom Gesetzgeber eine Prüfung vorgeschrieben, die gemeinhin als "kleiner Heilpraktiker" bezeichnet wird. Genauer heißt es "Psychotherapeutische Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz". Etta Seifert hat nun in diesem Herbst diese Berechtigung erworben aber auch selbst Kunsttherapie erfahren und damit so gute Erfahrung machen können, dass sie sich entschlossen hat, Kunsttherapie zu ihrem Beruf machen zu wollen.
Wer etwas wirklich verändern will, sollte bereit sein, sich auf eine längeren Prozess von zwei bis drei Jahren einzulassen. es gibt aber auch die Möglichkeit Kurztherapien mit ca. 10 Stunden, quasi als erste Anregung, als ersten Schritt in einer beginnenden Auseinandersetzung mit sich selbst, auszuprobieren. "Für den ersten Moment stellt sich ein kleiner Kick ein", weiß Etta Seifert zu berichten.
Etta Seifert arbeitet auch mit kunsttherapeutischen Übungen, Elementen der Gestalttherapie, der Bioenergetik und der Gesprächstherapie. Sowohl Einzel- als auch Paarsitzungen werden angeboten. Gruppenabende und Workshops mit jeweils verschiedenen Themenschwerpunkten runden das Angebot ab.