Es sind deren so viele - Berlin wird geradezu von Künstlern aus der ganzen Welt überschwemmt, vor allem weil Berlin i. Vgl. zu anderen Kunstzentren,
noch so preiswert zum Leben ist.
Ein Künstler mit prof. Anspruch will ausstellen, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, die eventl. ein (selbst finanziertes) Leben vor dem Tode
ermöglicht. Für die meisten der Künstler dürften die hier ansässigen Galerien unerreichbar sein - es bleiben ihnen dann nur Orte, wo man i.d.R. nicht
hingeht, um sich Kunst anzusehen, wie Cafés, Kneipen, Hotels oder andere Orte der "Verzweiflung". Diese "kunstfernen" Orte schmücken sich gerne mit
Kunst, verkauft wird weniger. Könnte man da vielleicht etwas besser machen?, das haben sich nämlich Markus Schmitt und Francesco Tomba gefragt und
eine Künstleragentur gegründet und dieser den Namen "Rotebete Kunst" gegeben!
Beide hatten sich in London an der Universität kennengelernt und Berlin als geeignetes Pflaster für ihre Geschäftsidee auserkoren und in der
Kreuzberger Reichenberger Straße Quartier bezogen. Das Konzept von "Rotebete Kunst" lässt sich vielleicht so beschreiben: "das Präsentieren von Kunst
an alternativen öffentlichen Orten zu kultivieren." Das soll bedeuten, die Kunst und der öffentliche Raum müssen zueinander passen (oder die Gäste zur
Kunst, sprich mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet)! Das Portfolio umfasst rund fünfzig Künstler, die auf mehrere Orte verteilt, gleichzeitig
ausstellen können. Als das gewichtigste Verkaufskonzept muss die Preiskalkulation angesehen werden: "Rotebete Kunst" kann - aufgrund niedrigerer
Fixkosten - anders kalkulieren, als eine traditionelle Galerie. Damit kann eine Käuferschicht angesprochen werden, die niemals eine Galerie aufsuchen
würde, um sich Kunst zu kaufen - und darauf spekuliert "Rotebete Kunst".