Um hoch hinaufsteigen zu können, muss Mann oder Frau erst einmal ein paar Stufen hinabsteigen: zu "Nepal Reisen", einem Reiseveranstalter, der sein neues Domizil im Souterrain der Riemannstr. 8 aufgeschlagen hat. Klaus Grätz ist bestimmt Ruhe und Einsamkeit gewöhnt, schließlich war er selbst viele Jahre in Nepal unterwegs, aber diese Ruhe der Weddinger Brunnenstraße war selbst ihm doch etwas zu viel und dem Geschäft etwas abträglich.

Angefangen hat alles in der norddeutschen Tiefebene Niedersachsen - dort ist Klaus Grätz geboren - und der Sehnsucht nach fremden, sehr fremden Ländern und Kulturen. Und dann war da noch das Geologiestudium, für das sich Klaus Grätz vor allem wegen der in Aussicht stehenden vielen Exkursionen entschieden hatte - und von da an ging´s vor allem bergauf.

Zufall oder nicht, die Diplomarbeit von Klaus Grätz beschäftigte sich mit den Auswirkungen des Tourismus in Nepal, wie konnte es anders sein, mit sich anschließenden empirischen Untersuchungen vor Ort.

Es ging um die Grundfrage, wie wirkt sich der (Pauschal) Tourismus in Nepal aus? Was hat vor allem für die einheimische Bevölkerung davon? Fazit: nicht viel! Die Diplomarbeit zeigte einen möglichen Ausweg auf: den Individualtourismus. D.h. weg von Hotelketten mit Pauschaltouristen und gelenkten Touristenströmen, die ausschließlich die Geldbeutel bestimmter Cliquen füllen.

"Der Individualtourismus streut das Geld", so Klaus Grätz und so entstand seine Idee zum eigenen Reiseveranstalter "Nepal Reisen", ein Reiseveranstalter für den asiatischen Raum, spezialisiert auf Planung und Organisation von Trekking-Reisen - mit dem Anspruch umwelt- und sozialverträglich zu agieren.

So um die 2.000 Euro für 3 - 4 Wochen pro Person - mit individueller Reiseplanung, mit einheimischen nepalesischen Führern vor Ort, die oft bis zu acht Sprachen beherrschen - kostet so ein Trip ans andere Ende der Welt. Wer das macht, ist der typisch erfolgreich im Berufsleben Stehende, Mitte 30 bis Mitte 50. Wer diese Kriterien erfüllt und sich ein einmaliges Erlebnis gönnen will, ist bei "Nepal Reisen" in der Riemannstraße 8 an der richtigen Adresse.

Überhaupt ist das Karree Riemann/Zossener/Bergmannstraße fest in nepalesischer Hand, teilweise wenigstens. Die Namen der beiden Restaurants ´Tibet-Haus´ und ´Mount Everest´ in der Zossener Straße drücken das aus und die Pagode und das Sumo in der Bergmannstraße werden von einem Nepalesen betrieben.

Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 10 -13 Uhr und 14 - 18 Uhr