Bürotür auf, noch ein Schritt, und der Kiez ist da. Mit seiner ganzen Wucht: Hochbahntrasse, Hochhäuser, Hochgeschwindigkeitsausfallstraße in Sichtweite aber genau so Räume der Idylle, die sich dagegenstemmen.

Es ist der Prinzenkiez, der kaum wie ein anderer Kiez von Gegensätzen und urbaner Zerrissenheit geprägt ist. Ein Kiez, der erst noch wachgeküsst werden muss: ein erster Versuch wurde am Moritzplatz gestartet, mit dem Modulor-Aufbau-Haus - und im Kiez tut sich was.

Und wer dabei ist, etwas mit zu tun, das ist das Innenarchitekturbüro raumdeuter, dessen Bürotür irgendwie zur Ecke Segitzdamm, Wassertorstraße, Skalitzer Straße dazugehört. Und durch diese direkte Straßennähe kann sich durchaus ein neues Lebens(arbeits)gefühl einstellen, als wenn man im Obergeschoss einer Gewerbetage untergebracht, verstaut ist. Und obwohl raumdeuter überwiegend für Firmen arbeitet ist der Kontakt und die Arbeit mit Mietern und Wohnungsbesitzern nicht weniger spannend: wer an seinem Lebens(wohn)gefühl auch Änderungsbedarf sieht, weil z. Bsp. durch Zuwachs die Wohnung zu klein geworden ist, aber ein Umzug unmöglich erscheint, der kann sich für 160 Euro die raumdeuter in die Wohnung holen, um das Problem zu lösen. "In einer Stunde kann man viel besprechen und weiterhelfen", so Inga Ganzer. Sie und Juliane Moldrzyk und Holger Beisitzer kennen sich nun schon seit Beginn des Studiums 1997, und haben beschlossen nach dem Diplom gemeinsam Räume zu deuten.

Wer möchte, darf gern auf ein Kaffee reinschauen - Bürotür auf und rein in die gute Stube.